Es ist nicht gerade üblich, im Qualifying von der Bahn abzukommen, die Nacht im Krankenhaus zu verbringen, wieder ins Auto zu steigen und das Rennen zu gewinnen, als wäre nichts passiert – außer für Superhelden. Nach ihren großartigen Leistungen in ihrem Heimatland verdient Beitske Visser einmal mehr den Beinamen Superheldin.
Geradeausfahrt in den Reifenstapel mit über 100 km/h
Das sollte kein Crashtest sein, was Beitske im Qualifying des zweiten Laufs der ADAC Formel Masters da widerfuhr. Beim Anbremsen auf die Schikane versagten ihre Hinterradbremsen und die Vorderreifen blockierten, so dass sie mit über 100 km/h heftig in die Streckenbegrenzung einschlug.
Zwischenstopp auf der Krankenstation
Da sich die Team Lotus-Pilotin Rückenverletzungen zugezogen hatte, unterzog sie sich einer ärztlichen Kontrolle, obwohl sie eigentlich am Rennen teilnehmen musste: Diese Situation gefiel Beitske natürlich gar nicht. Trotz ihrer heftigen Schmerzen will sie unbedingt am zweiten Rennen teilnehmen. Das war wirklich kein Spaziergang, aber sie erreicht noch einen anständigen achten Platz.
Rennen 3: Ganz einfach zum Sieg.
Dank der Startaufstellung im Reversed Grid für die ersten acht Plätze startet Beitske von der Pole-Position und fährt nach verlorener Führung und einigen Überholmanövern mit deutlichem Vorsprung ins Ziel.
Ende gut, alles gut: Mit dem Ausnahmetalent, das einen starken Charakter und gewaltige Motivation auf sich vereint, erzielt zum ersten Mal eine Frau den Sieg in den ADAC Formel Masters. Bravo, Beitske!
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